Aufgeschnappt: Wilhelm Tell für die NSA

Glosse zu den modernen Fahndungstechniken der Geheimndienste, illustriert an einem Beispiel z.Z. von Wilhelm Tell und Vogt Gessler…

Wilhelm Tell auf Schweizer Fünfliber und Briefmarke
Wilhelm Tell auf Schweizer Fünfliber und Briefmarke

„Wäre Wilhelm Tell keine Sagenfigur und lebte er im 21. Jahrhundert, hätten die habsburgischen Fahnder auf der Jagd nach dem berühmtesten eidgenössischen Terroristen heute womöglich leichtes Spiel: Man identifiziere alle Urner Mobiltelefonnutzer, die sich laut der Geolokation ihres Handys zur Zeit des Gessler-Mords in der Nähe der Hohlen Gasse befanden, gleiche das mit dem Register der Armbrustkäufer ab und filtere daraus jene Personen, deren Kommunikationsverhalten Kontakte zu notorischen Aufrührern im Gebiet der Waldstätte belegt. Schon wäre der Kreis der Verdächtigen auf wenige Individuen geschrumpft – ohne den Tell auch nur einmal abgehört zu haben, geschweige denn sein schwer verständliches Bergler-Idiom entschlüsseln zu müssen.“ Andreas Rüesch

(in der Neuen Zürcher Zeitung , Samstag, 20. Juli 2013, Nr. 166, S. 7:  „Vom Bleistift zum Daten-Staubsauger. Wie Amerikas Terroristenjäger eine verfassungsrechtliche Ausnahmeregelung für ihre Arbeit nutzen“)

vgl. Wilhelm Tell, Art. Wikipedia,
vgl. National Security Agency, Art. Wikipedia.