Mir liegt die Publikation von Ernst Joseph Görlich „Der letzte Kaiser – ein Heiliger ?“ Stein am Rhein 1988 (3. Aufl.) vor, gedruckt bei Bargezzi AG Bern, und wohl deshalb in meine Hände geraten. Der Hauptartikel dieser Publikation von E. J. Görlich erhielt die kirchliche Druckerlaubnis vom 2. 5. 1972.
Abb.: Buch Görlich 1988
Karl I., letzter Kaiser
Oesterreich-Ungarns
Ausser diesem Hauptartikel enthält die Publikation noch weitere Beiträge, u. a. von ex-Kaiserin Zita (Unser Flug nach Ungarn[1921]), von Erich Feigl (Die Ermordung des Kronprinzen Rudolf [S. 186-272]) sowie von Otto von Habsburg (Der erste, nicht der letzte).
Abb.: Buch Görlich 1988
Das Herz von Kaiser Karl
beigesetzt im Kloster Muri AG
Der Hauptbeitrag von Görlich, einem ausgewiesenen Kenner der Geschichte Österreichs, ist durchaus lesenswert. Er berichtet im Hinblick auf eine bevorstehende Seligsprechung von der Öffnung des Sarges Karls I. und von etlichen Wundern, die durch die Anrufung des Namens von Kaiser Karl bewirkt worden seien. Diese Gebetserhörungen wurden von der „Kaiser-Karl-Gebetsliga“ gesammelt und publiziert im Hinblick auf das laufende Seligsprechungsverfahren.
2004 wurde Karl I. unter Papst Johannes Paul II. (Wojtyla) selig gesprochen. Dazu erschien in der „Neuen Zürcher Zeitung“ vom 30. Sept. 2004 ein Artikel von Paul Jandl „Die Unterschrift des Himmels“.
Abb.: Paul Jandl zur Selig-
sprechung Karls I. (1v2)
NZZ vom 30.9.2004
Abb.: Paul Jandl zur Selig-
sprechung Karls I. (2v2)
NZZ vom 30.9.2004
Umstrittener dürfte der Beitrag von Erich Feigl sein: Dieser will glaubhaft machen, Kronprinz Rudolf sei in Mayerling einem aus französischen Kreisen angestifteten Mordkomplott zum Opfer gefallen. Nach Erich Feigl war Georges Clemenceau der politische Kopf im Komplott gegen den Kronprinzen Rudolf, und Cornelus Herz (deutsch-jüdischer Abstammung) der Organisator des Exekutionskommandos [in Mayerling, d.h. des angeblichen Doppelmordes an Rudolf und Mary]. Feigl beruft sich dabei auf ex-Kaiserin Zita. Allerdings bleibt er stichfeste Beweise für seine Mordhypothese schuldig. Es ist da auch von einer geheimen Dokumentenmappe zu den Ereignissen in Mayerling (30. Jan. 1889) die Rede, die nach dem Willen Kaiser Franz Josephs erst nach 50 Jahren hätte geöffnet werden dürfen. Als aber Kaiser Karl noch am Todestag Franz Josephs (21. Nov. 1916) die Mappe öffnen liess, habe diese weiter nichts als eine Anzahl weisser Blätter enthalten ….
Feigl zählt zudem allerlei Sünden der Dritten Republik Frankreichs auf (Panamaskandal), dazu die erfolglosen Versuche einer Restitution der französischen Monarchie z.Z. der 3. Republik (Anhänger der Bourbonen, Orleanisten und Napoleonisten). Clemenceau bekommt seine Schelte ab, ebenso Gambetta.
Die meisten Historiker gehen heute von einem Selbstmord Rudolfs in Mayerling aus, den dieser beging, nachdem er zuvor seine Geliebte Mary Vetsera getötet hatte. Wikipedia zitiert zur Hypothese eines Mordüberfalls Brigitte Hamann: Selbst Autorin einer Rudolf-Biografie, bezeichnete sie die Aussagen zu einem angeblichen Mordanschlag auf Kronprinz Rudolf in Mayerling als „gezielte Vernebelungstaktik“ [des tatsächlichen Selbstmordes Rudolfs] (Interview mit der österreichischen Wochenzeitschrift profil im Jahr 2005).
„So liebten die Habsburger“ 1v2 auf Youtube:
https://youtu.be/k-BDzRKqNpE
In diesem Video kommentiert auch die Enkelin Karls I., Walburga Habsburg Douglas (die jüngste Tochter von Otto von Habsburg).
Es werden auch die Geschehnisse von Mayerling diskutiert.
Weiter kommen darin zu Wort:
Georg Markus, Michaela Lindinger, Katrin Unterreiner, Sigrid-Maria Grössing.
Vgl. auch „So liebten die Habsburger“ 2v2 auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=6A7Q620mD2Q
Vgl. Wikipedia:
Karl I., letzter Kaiser von Oesterreich-Ungarn (seliggesprochen 2004):
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_I._(%C3%96sterreich-Ungarn)
Kronprinz Rudolf (verstorben in Mayerling):
https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_von_%C3%96sterreich-Ungarn
Schloss Mayerling
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Mayerling